Pflanzen für Tee, Limonade und Cocktails selbst anbauen

02.01.2020 10:00
Ratgeber Pflanzen Mauk

Kräuterkästen auf dem Balkon sehen nicht nur attraktiv aus, sie liefern auch tolle Zutaten für Salate und andere Gerichte. Aber wie wäre es mit eigenem Ingwer, Zitrusfrüchten oder Teepflanzen? Selbst gezogen und geerntet schmecken sie gleich doppelt so gut wie aus dem Supermarkt. Und Tees, Limonaden und Cocktails können damit wunderbar aromatisiert werden.


Ganz klassisch: Pfefferminze

Pfefferminze ist die beliebteste Teeminze. Das kräftige Aroma ist sowohl als spritziges Erfrischungsgetränk zwischendurch sowie auch als Abendtrunk gefragt. Wer gerne Tee trinkt, hält sich am besten gleich mehrere Sorten, wie z. B. Marokkanische Minze oder Apfelminze, im Garten. Alle Sorten sind sehr robust und können problemlos in Töpfen oder Kübeln mit stets leicht feuchter Bio Kräutererde kultiviert werden. Da Minze sich gerne unkontrolliert über Wurzelausläufer ausbreitet, sollte sie nur im Topf ins Beet gepflanzt werden. Tipp: Teeminze schmeckt auch prima, wenn sie mit grünem Tee oder Ingwer gemischt wird.


Wer es exotischer mag: Teepflanze für grünen und schwarzen Tee

Eine Tasse Tee ist gesund und schnell zubereitet. Und eine Teepflanze (Camellia sinensis) für grünen oder schwarzen Tee kann auch in unseren Breitengraden problemlos selbst kultiviert werden. Die Teepflanze benötigt einen hellen warmen Standort und einen großen Topf oder Kübel. Sie kann aber auch direkt ins Beet gesetzt werden, da die Pflanze bis ca. -10° Grad winterfest ist. Lockere, durchlässige Bioerde eignet sich besonders gut. Ist der Kübel groß genug (mindestens 4 cm Durchmesser), kann die Pflanze bis zu 1,5 Meter hoch werden. Im April bzw. Mai präsentieren die Pflanzen außerdem zartgelbe, duftende Blüten. Teepflanzen müssen regelmäßig aber mäßig, am besten mit kalkfreiem Wasser, gegossen werden. Die Pflanze wächst sehr langsam (etwa 10cm im Jahr), die Blätter können aber das ganze Jahr über geerntet werden. Die Blätter der Teepflanze können dann je nach Verarbeitungszustand für grünen oder schwarzen Tee genutzt werden.


Gar nicht schwer: Ingwer selbst anbauen

Das Frühjahr ist die beste Zeit, um mit dem eigenen Anbau von Ingwer zu starten. Dafür gibt es bei uns Ingwerknollen, die bereits in einen Topf mit Erde gepflanzt sind. Die Erde muss nur noch gleichmäßig feucht gehalten werden, darf dabei aber nie zu nass sein, da die Knolle sonst fault. Der Topf steht am besten an einem hellen und warmen Platz, an dem die Ingwerknolle nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt ist. Schon nach ein paar Wochen beginnt der Ingwer auszutreiben und nach zwei bis drei Monaten bilden sich die ersten Blätter, die ein wenig an Bambus erinnern. Im Herbst, wenn die Knolle selbst fleißig gewachsen ist, werden die Triebe gelb und der Ingwer kann geerntet werden. Dieser kann nicht nur zum Würzen von Gerichten, sondern auch wunderbar für Tees oder Limonaden genutzt werden.


Zitrusfrüchte auf Balkonien

Auch Zitrus-Stämmchen, deren Früchte und Blätter extra zum Verzehr geeignet sind, können prima selbst kultiviert werden. Schließlich sind sie eine tolle aromatische Zutat für eine Vielzahl von Getränken und Gerichten. Im Sommer sorgen sie auf Dachterrassen, vollsonnigen Balkonen oder Terrassen für mediterranes Flair, im Winter müssen sie allerdings an einen hellen Ort ins Haus geholt werden. Beliebte Sorten sind z. B. Mandarinen (Citrus reticulata), Fingerlimetten (Citrus australasica), Kaffir-Limetten (Citrus hystrix) oder die Gartenzitrone (Citrus limon). Sie dürfen in der Vegetationszeit nicht zu viel gegossen werden, einmal pro Woche reicht aus. Dafür sollten sie regelmäßig mit speziellem Zitrusdünger gedüngt werden, da sie in den Töpfen sonst zu wenig Nährstoffe bekommen.